Befreite Sexualität..?
Was ist befreite Sexualität?
Wie sieht sie aus?
Und vor allem: wie fühlt sie sich an?
In diesem Artikel werde ich meine Erkenntnisse und Überlegungen über Sexualität anhand meiner derzeitigen Perspektive mit dir teilen.
Die vielen Arten und Weisen, auf die wir uns sexuall erforschen und ausdrücken können...
Persönlich fand ich Sexualität interessant, seit ich denken kann.
Als ich in ein Alter kam, in dem Sex immer wichtiger wurde, lernte ich von meinem Umfeld, dass es wichtig war, sexuell schamlos und, ja, cool zu sein.
Dies führte dazu, dass ich ein paar seltsame und intensive Wege erkundete. Auf diesen Wegen wurde mir klar, dass es kein Beweis für Schamfreiheit ist, über Sex zu sprechen, meinen Körper auf sogenannte sexy Art und Weise zu zeigen, mich in außergewöhnliche Erfahrungen zu begeben und der Welt im Internet über meine intimen Erfahrungen zu berichten.
Ich sehe, dass es ein Teil meiner Reise war.
Die Wichtigkeit, Sicherheit im Inneren zu fühlen
Wenn ich mich und meinen Körper heute fühle, erkenne ich, dass sich einige Teile von mir damals nicht sicher fühlten und mit meinem früheren Verhalten nicht einverstanden waren.
Je tiefer ich in die Körper-Geist-Seele-Integration gehe, desto mehr verändert sich meine Vorstellung über mich als sexuell befreites Wesen. Heutzutage glaube ich nicht, dass es ein Zeichen von Befreiung und Schamfreiheit ist, über Sex zu sprechen, jede Menge Sex zu haben oder ihn auf alle möglichen Arten und Weisen zu praktizieren.
Die Frage ist, WIE ich das alles mache.
Ich kann es auf eine dissoziierte Art und Weise tun, ohne mir der unintegrierten Teile meiner Selbst bewusst zu sein.
Oder ich kann ich es auf eine geerdete und verkörperte Weise tun. Eine Art und Weise, die den noch nicht integrierten Anteilen meines Selbst Raum gibt, ebenfalls gesehen zu werden und mit an Bord zu kommen. Das verstehe ich unter Selbstliebe und -fürsorge.
Ich erlebe, dass unsere menschliche Erfahrung SO voller sexueller Scham, Körperscham und Unterdrückung ist, dass keine:r von uns davonkommt und wir das alle auf irgendeine Art in uns tragen und transformieren können.
Wie ich im vorherigen Artikel „Psychsomatische Arbeit – wie und warum kann sie funktionieren?“ bereits angedeutet habe, werden diese Dinge auf zellulärer, DNA-Ebene gespeichert und werden daher nicht einfach durch ein paar schöne Erlebnisse, Heilungs-Sitzungen oder positives Denken gelöst.
Es erfordert kontinuierliche Praxis, unsere Göttlichkeit und Natur, oder Natürlichkeit zu verkörpern …
Ich wage zu behaupten, dass das „extrem befreite“ Verhalten möglicherweise eine Phase ist, in der das Pendel stark in die entgegengesetzte Richtung schwingt – ein kompensatorisches Verhalten der vorangegangenen Unterdrückung. Es ist jedoch keine wirklich geerdete Erfahrung. Zumindest ist das meine persönliche Erfahrung.
Ich möchte noch einmal betonen, dass ich glaube, dass der Weg der sexuellen Befreiung für jeden Menschen individuell ist.
Während ich mich entspannter und sicherer und damit auch geerdeter in mir selbst und meiner Sexualität fühle, wenn ich in der Öffentlichkeit und vor Menschen, die meinem Körper Unbehagen bereiten, bestimmte Körperteile zu verdecken; ist es für eine andere Frau vielleicht das Befreiendste, keinen BH unter einem engen weißen T-Shirt zu tragen, egal wohin sie geht.
Wie fühlt sich also eine befreite Sexualität an?
Ich habe „fühlen“ geschrieben, weil ich finde, dass es in erster Linie ein Gefühl ist, sich sexy und befreit zu fühlen.
So viele von uns passen sich heutzutage einem gesellschaftlichen/kulturellen Bild von Schönheit und Sexyness an – oder versuchen es zumindest – fühlen sich aber nicht so.
Denn diesem Bild mangelt es an Einzigartigkeit, an Natürlichkeit, an Seele, an Tiefe und an Gefühl.
Meine Momente des Freiheitsgefühls erlebe ich als tiefe Entspannung gepaart mit Erdung.
Kein wilder Hokuspokus.
Ich fühle mich einfach als Teil dieser Existenz und Mutter Natur.
Die Natur, Singen und Tanzen sind Orte und Tätigkeiten, durch die ich meine Natürlichkeit und damit eine zarte, starke Feinfühligkeit am meisten fühle. Ich fühle mich als Tier – welches sich seiner selbst bewusst ist (bis zu einem gewissen Grad 😉). Voller Neugier und Staunen der Welt gegenüber, die sich in mir und um mich herum befindet.
Zutiefst genießend.
Sexualität ist meine Natur. Für mich besteht kein Grund, sie auf seltsame Art und Weise zu verdrehen.
Der größte Wunsch, den ich habe, ist, in Natürlichkeit zu ruhen.
Wirklich zu fühlen – jenseits von einschränkenden Glaubenssätzen und schnelllebigen Eindrücken aus Filmen.
Mich selbst und einen anderen Menschen tief zu spüren.
Das Wunder des Lebens in den Tiefen meines eigenen Wesens zu erleben – sowohl mit mir selbst, in und mit der Natur – als auch in Verbindung mit einem anderen Menschen.
Abschließende Worte
Basierend auf meiner aktuellen Erfahrung und Perspektive glaube ich, dass es super wertvoll ist, mit uns selbst einzuchecken. Und mit „uns selbst“ meine ich alle Teile von uns selbst.
Zu schauen, ob alle Anteile sich sicher fühlen und mit dem Erlebnis einverstanden sind. Das ist vielleicht nicht immer einfach und ist einer der Gründe, warum ich psychosomatische Arbeit als Mittel zur Schaffung eines immer klareren und sichereren inneren Raums so sehr schätze.
Vielen Dank für deine Zeit und das Lesen dieser Worte.
Ich wünsche mir sehr, dass sie deine Reise des Bewusstseins, die Erkenntnis deiner und unserer Ganzheit und die Vertiefung in die wahre Liebe unterstützen ♡
Falls es Fragen oder Reflektionen gibt, bin für aufrichtige und respektvolle Nachrichten offen.