Ich schreibe über dieses Thema, weil es mich manchmal sehr beschäftigt und traurig macht. Ich möchte nicht immer darauf “rumhacken” doch es auch nicht ignorieren.
Achtung: dieser Beitrag dreht ne ganz schöne Runde 😅😉
Nachdem ich einige Jahre meines Lebens damit verbracht habe, zu erforschen, und immer noch forsche, was meine Rolle als Frau außerhalb von sexy Zeitschriften und harten Pornos eigentlich bedeutet, finde ich es mehr und mehr an der Zeit, meine Erkenntnisse und Erlebnisse zu teilen.
Heute stolperte ich noch über ein Video, welches ziemlich heftig scheint, doch eine ziemliche Wahrheit spricht. Schau es dir hier an, falls du interessiert bist – deutsche Untertitel können eingestellt werden.
Das Video gibt für mich persönlich ziemlich genau wieder, was ich fühlte: Absolute Verwirrung über meine Körperfigur und natürlich auch, wie ich meine Sexualität ausleben und zeigen sollte.
Als Frauen sind wir schnell die Schlampen und sollen außerdem aufpassen, dass wir nicht zu viel zeigen, denn so könnten wir leichter Männern zum Opfer fallen, die uns nichts Gutes wollen.
Selbst wenn ich mich also aufrichtig nur für mich selbst schön anziehen möchte, habe ich immer schnell im Hinterkopf, wie das in meiner (männlichen) Außenwelt ankommen könnte. Sorge, dass ich als eingebildet, arrogant, Tussi, Schlampe usw. angesehen werde, wenn ich anziehe und mich verhalte wie ich möchte.
Die Konditionierung der Gesellschaft sitzt tief. In uns allen. Und es schockiert mich, wie wenig da die emotionale Welt des Menschen beachtet wird. Von klein auf wird uns erklärt und anerzogen, wie wir uns verhalten sollen: Nicht zu laut und nicht zu unglücklich, nicht zu wütend und nicht zu aufgedreht, nicht so traurig sein aber auch nicht zu viel Spaß haben. Sondern “genau richtig”. Puh! Was für eine Aufgabe!
Da ist es kein Wunder, dass mehr und mehr Menschen in Fantasiewelten von Computerspielen, Filmen, Videos, sozialen Mediaplattformen oder Suchtverhalten rutschen.
Frauen bewegen sich erst seit dem letzten Jahrhundert(!) so richtig aus dem Schatten der Patriarchie.
Und während es wahr ist, dass manche Dinge besser von Frauen gemacht werden können und manche von Männern, so glaube ich jedoch nicht, dass es wahr ist, dass Männer bessere Entscheidungen für die Menschheit und den Planeten treffen können.
Diese Entscheidungen kann und sollte sowieso jeder Mensch für sich individuell treffen!
So leicht geben wir unsere eigene Verantwortung ab, wenn wir den Schmerz der Welt und der Klimaveränderung nicht aushalten. Gehen lieber unseren Gewohnheiten, ziehen den Kopf ein, nach ohne uns die Mühe zu machen, uns zu ändern. Man ändert vielleicht hier und da ne Kleinigkeit am Konsumverhalten, doch verbringt man noch sehr viel Zeit damit, sich über den Zustand der Welt und die Politiker zu auf zu regen.
Warum gibt es so viele Menschen, die sich über ihre Arbeit beschweren, oder sie sich schön reden während sie insgeheim jeden morgen innerlich stöhnen und ächzen? Ohne daran zu glauben, dass ein anderer Weg möglich sei? Ist es die Angst, Sicherheit zu verlieren? Doch welche Sicherheit ist das, die von Umständen abhängig ist, die wir nur sehr bedingt im Griff haben?
Es macht mich manchmal traurig, dass manche Menschen so hoffnungslos sind und auf alles scheißen weil’s ja “eh schon zu spät ist”. Und meine Liebe / mein Lieber, ich möchte hiermit sagen: Es ist nie zu spät.
Wir haben das wahnsinnige Glück hier in Deutschland, dass wir in einem friedlichen Land leben. Und oft verwendet man diesen Frieden und unseren Wohlstand als Entschuldigung, nichts ändern zu müssen “immerhin haben wir hier Frieden und wir haben ja auch Gott sei Dank was zu essen und ein Dach über dem Kopf. Uns geht es soo viel besser als vielen anderen Menschen auf der Welt, wir sollten dankbar sein.” Und ja, das stimmt! Doch wie fühlt sich die Seele dabei?
Wie stehst du morgens auf? Freudig? Gerädert? Mit 100 Snooze Runden? Yippie? Oder “ooooch, wieder einen Tag der Rente näher”
Die Erde hat während ihrer ganzen Bestehenszeit eine Wahnsinns Resilienz bewiesen, hat sich von einem wilden Vulkanplaneten und Eiszeiten über Milliarden Jahre hinweg zu dem wunderschönen, grünen, saftigen Planeten entwickelt. Sie hat Kräfte, die wie bisher nur in kleinen “Probierhäppchen” zu spüren bekommen haben.
Und ich glaube auch, dass die Erde sich erholen kann, von uns und / oder mit uns. Und das liegt an uns. Ich habe das Gefühl, dass Menschen sich viel zu oft über das Thema Klimawandel aufregen, ohne tiefer in die Bedeutung dieses Themas hinein zu blicken.
Die Krisen unserer Welt und die Hilflosigkeit, die wir dem Ganzen gegenüber spüren, sind eine Einladung, tiefer nach innen zu blicken. Warum fühlst du dich hilflos? Warum glaubst du, dass du weniger Macht hast, als andere Menschen?
Ich (und es gibt auch andere Menschen auf der Erde, die so denken wie ich) glaube, dass wir irgendwo auf unserer Reise der Menschheit so sehr die Verbindung zur Natur und damit zu uns selbst verloren haben, dass wir jetzt die Auswirkungen davon zu sehen und spüren bekommen.
Wie Wenige laufen heute noch barfuß weil sie denken, dass die Erde schmutzig ist? Und stattdessen sprüht man sich mit toxischen Düften ein, schmiert sich körperfremden Stoffe auf die Haut ( würde irgendjemand diese Cremes eigentlich auch essen? Die Haut “isst” diese nämlich…). Man schaut stundenlang in Bildschirme anstatt in den Himmel, man schreibt What’s App Nachrichten und scrollt durch Social Media aber würde nicht mal die Person an der Bushaltestelle wahrnehmen.
Ein passendes Zitat vom Dalai Lama:
Das Paradox unserer Zeit:
Wir haben größere Häuser, aber kleinere Familien;
mehr Annehmlichkeiten, aber weniger Zeit.
Wir haben mehr Diplome, aber weniger Verstand;
mehr Wissen, aber weniger Urteilsvermögen;
mehr Experten und mehr Probleme;
eine bessere Medizin, aber eine schlechtere Gesundheit.
Wir sind den ganzen Weg bis zum Mond und zurück gereist,
aber wir tun uns schwer, die Straße zu überqueren,
um unsere neuen Nachbarn zu begrüßen.
Wir haben bessere Computer,
die immer mehr Informationen speichern können,
um mehr Kopien zu erzeugen, denn je zuvor,
aber wir kommunizieren weniger.
Wir setzen auf Masse und Quantität, statt auf Klasse und Qualität.
Wir essen Fast Food, aber brauchen lange um es zu verdauen;
Wir mimen die starken Männer, aber unser Charakter ist verkümmert.
Wir machen riesige Gewinne, aber keine Freundschaften.
Es ist eine Zeit in der viel im Schaufenster ist, aber nichts im Raum.
Wie gesagt, die Zeit ist gekommen, dass Menschen sich mit sich selbst tiefer in Verbindung setzen. Nicht umsonst werden Praktiken wie Yoga und Meditation immer bekannter in der Welt. Diese Praktiken werden gebraucht. Die Menschheit hat sich soweit von sich selbst entfernt und Mutter Erde ruft uns auf zu einem Blick und Gang nach Innen.
Versuche es, wer auch immer du bist, der / die das hier liest (recht viele hier sind mit Yoga und Meditation vertraut?)…so oder so…halte einen Moment inne, lausche in deinen Körper hinein. Was hörst du? Was spürst du? Was nimmst du wahr? Welche Gedanken machen die Runden?
Wäre es anders, wenn wir, anstatt zum Smartphone zu greifen, jedes Mal einen Moment inne halten und in die Stille gehen?
Denn was haben wir zu erreichen? Wohin sollen wir rennen?
Am Ende ist da womöglich nur noch diese Stille ✨